Wie hat Corona uns, die Musikinitiative Vohenstrauß, getroffen? Als erstes mussten wir unsere Serie „Live im Friedrich“ unterbrechen und Termine verschieben – einen sogar ersatzlos streichen. Auch die Sommerserenade im Generationenpark Vohenstrauß und die Austauschfahrt nach Moncoutant (Frankreich) mussten wir aus dem Kalender löschen. Auch keine Kulturnacht, kein Weinfest und kein Open Sound. Und erst vor ein paar Tagen war klar, dass auch die beiden Rathauskonzerte, von denen das erste schon nach vier Tagen komplett ausverkauft war, ausfallen müssen. Unser Young-Talents-Projekt, für das eigentlich schon im Mai ein Abschlusskonzert geplant war, wurde ein bisschen ausgebremst. Hinzu kommen viele Proben- und Konzertausfälle von Acts aus unserem Netzwerk. Und die kommenden Wochen versprechen erst einmal keine Besserung.
Aber je frustrierender das Kulturleben um uns wurde und je weniger wir zusammen sein und miteinander Musik machen konnten, desto kreativer wurden wir und desto enger sind wir zusammengerückt. Und hey: Dies Jahr läuft nicht alles scheiße. In unserem Netzwerk hat sich die Jazz-Pop-Gruppe „Wooden Waves“ gegründet und im Friedrich in Vohenstrauß ein heftig hygienisches Premierenkonzert gegeben (siehe Foto). Die „404 Whizzkids“ haben trotzdem ihr Album „Another Me“ veröffentlicht und viele Bands haben die Zeit dennoch genutzt, um beispielsweise neue Songs zu proben oder Demos aufzunehmen. Unsere Young-Talents waren noch motivierter, als wir unser Musikzentrum endlich wieder öffnen durften und sie wieder proben konnten. Und um es mit den Worten der „Toten Hosen“ zu sagen: „Egal wie dunkel die Wolken über dir sind, sie werden irgendwann vorüberziehen.“ Außerdem sind wir alle voller Hoffnung, dass dieses momentane Defizit an Livemusik und Musikkultur die Menschen dazu bewegt, sie künftig noch mehr wertzuschätzen.